Reisebericht Baltikum 2017

Der Vereinsausflug vom 07. bis 11. Mai 2017 führte uns in die Baltischen Länder Litauen, Lettland und Estland.

Der Hinflug war mir der AUA nach Vilnius und der Rückflug mit der Baltic Air von Tallinn. Beide Flüge waren pünktlich und problemlos.

Unsere Reiseleiterin Frau Sarune (spr. Scharun) Jureviciene empfing uns am Flughafen in Vilnius und fuhr mit uns gleich nach Trakai, wo wir das imposante Wassersschloss besichtigten.

Frau Sarune erzählte uns auf der Fahrt dorthin schon einiges über Litauen und in der Burg selbst erklärte sie den geschichtlichen Hintergrund. Beim Mittagessen lernten wir gleich eine landesübliche Speise kennen, mit Lammfleisch gefüllte Teigtaschen.


Bei der Ankunft in Vilnius gewannen wir einen ersten Eindruck bei einer Stadtrundfahrt.

Am nächsten Tag ging es zu einem Rundgang durch die Altstadt mit dem beeindruckenden Gotischen Viertel und dem Domplatz. Beim Besuch der Russisch-orthodoxen Heiliggeistkirche, konnten wir von einem Frauenchor gesungene russische Choräle hören.

Mit dem Bus fuhren wir dann auf einer gut ausgebauten Autobahn Richtung Westen zur Kurischen Nehrung. Dabei erstaunte uns das geringe Verkehrsaufkommen.

In Klaipeda übersetzten wir mit der Autofähre auf die Kurische Halbinsel und fuhren weiter auf der Hauptstraße, (sie entspricht dem Verlauf der Heerstraße, die der Deutsche Orden im 13. Jhdt. von Riga nach Königsberg anlegte) bis zu den Toten Dünen. Nach einer Wanderung über einen Holzsteg und weiter durch die Sandhügel hatte man einen beeindruckenden Ausblick über die Ostsee und das Haff. Der Wind von der Ostsee zeigte sich in voller Stärke.

Nach der Rückfahrt besuchte wir noch eine Bernsteinschleiferei in Klaipeda, wo eifrig eingekauft wurde. Hier war unsere zweite Übernachtung.

Am dritten Tag wurden wir in der Früh mit Schneefall überrascht, der uns noch ein schönes Stück auf der Fahrt zum Berg der Kreuze begleitete.Dieser flache Hügel, auf dem tausende Kreuze in allen Größen als Bitte bzw. Danksagung aufgestellt sind, ist sowohl Touristenattraktion als auch Wallfahrtsort und wurde 1993 von Papst Johannes Paul II. besucht.

Anschließend wurden wir beim Mittagessen vom Hausherren und dessen kleinen Sohn mit baltischer Volksmusik unterhalten.

Zum Schloss Rundale fuhren wir über Nebenstraßen und stellten fest, dass es am Straßenzustand des Landes noch viel zu verbessern gibt. Dieses beeindruckende Barockschloss eifert in Pracht und Prunk dem französischen Vorbild Versailles nach und ist innen hauptsächlich im Rokokostil gehalten.

Gegen Abend kamen wir in Riga an und machten ebenfalls noch eine kleine Rundfahrt bevor wir uns wieder in einem sehr komfortablen Hotel einquartierten.

Der vierte Tag zeigte uns in der Früh Riga ebenfalls schneebedeckt. Doch beim Stadtrundgang konnten wir die prächtigen Jugendstil-Häuser bei Sonnenschein genießen. Besonders beeindruckend war der Rathausplatz mit seinem Hanseatischen Flair und das schmucke Schwarzhäupterhaus mit der Rolandstatue davor. Eine kurze Einkehr machten wir zur Verkostung des „Rigaer Schwarzen Balsam“. Man konnte sich einfach nicht satt sehen an der Schönheit dieser Stadt, und wir wären gerne noch länger geblieben.

Auf der Fahrt nach Tallinn machten wir bei der Raststation an der Grenze zu Estland Mittagspause. Einen weiteren kurzen Aufenthalt legten wir dann im Badeort Pärnau ein und konnten uns am großen Sandstrand mit Blick auf die Baltische See die Beine vertreten.

Auf der Fahrt zum Hotel bekamen wir schon eine Vorstellung von der Größe Tallinns. Hier macht sich auch die bessere wirtschaftliche Situation bemerkbar, die die Nähe zu Helsinki mit sich bringt.

Von unserem sympathischen Busfahrer Paulus, mussten wir uns am Abend verabschieden, da dieser am nächsten Tag wieder zurück nach Litauen fuhr. Sein Fahrkönnen und seine Zuvorkommenheit haben uns beeindruckt.

Der letzte Tag begann mit einer Besichtigungstour zum Ostseestrand mit Blick auf den Hafen, wo einige Kreuzfahrtschiffe ankerten. Anschließend führte uns der Bus hinauf zur Oberstadt, wo wir beim Schloss Katharinas II. ankamen, in dem heute der Sitzt der Regierung und des Parlaments von Estland ist, mit dem danebenstehenden großen Turm, genannt der „Lange Hermann“. Wir besuchten dann die gegenüberliegende auf altrussisch getrimmte Alexander-Newskij-Kathedrale. Ebenfalls einen Besuch machten wir im Dom St. Marien, wo sich die umfangreichste Sammlung Estlands von Wappen, Grabsteinen, Denkmälern und Sarkophagen aus dem 13. bis zum 20. Jhdt. befindet. Von einem Platz an der Stadtmauer hatten wir einen schönen Blick auf die Unterstadt mit den schönen Häuserfassaden. Am Rathausplatz angekommen, verteilte sich die Gruppe zum Mittagessen in verschiedene Lokale.

Zum Abschluss fuhren wir zum Freilichtmuseum „Rocca al Mare“ und konnten zwischen den frühen landwirtschaftlichen Gebäuden Estlands herumwandern und sie besichtigen.

Anschließend brachte uns der Bus zum Flughafen Tallinn-Ulemiste. Auf der Fahrt dorthin verabschiedeten wir uns mit einem herzlichen Dankeschön von Frau Sarune, die uns mit viel Wissen und guter Organisation durch das Baltikum begleitet hatte.

Das Bild, das wir vom Baltikum insgesamt bekamen, war sehr positiv. Besonders beeindruckend fanden wir die bezaubernden alten Stadtzentren mit den verschiedenen architektonischen Stilrichtungen. Um alle wichtigen Sehenswürdigkeiten im Baltikum zu besuchen hätten wir wesentlich mehr Zeit gebraucht, aber wir haben sehr viel gesehen und werden uns gerne daran erinnern

Text: Wolfgang Wernhart

Bilder: Johannes Kerschbaum, Anton Maritschnik, Wolfgang Wernhart

 
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