Vereinsausflug 2019

Der Vereinsausflug 2019 vom 18. bis 23. August führte uns nach Russland, in die Städte Moskau und St. Petersburg.

Die Flüge von Wien nach Moskau und von St. Petersburg nach Wien mit der AUA waren problemlos und pünktlich.

Bei der Ankunft am Flughafen Domodedovo empfing uns gleich unsere Reiseleiterin Frau Angela Lebedeva und erzählte uns schon auf der Fahrt nach Moskau sehr viel über diese Stadt. Es gab dazu auch genug Zeit, denn in Richtung Zentrum war starker Verkehr, da am Sonntag nachmittags viele von ihren Datschas nach Hause fahren. Die Entfernung vom Flughafen bis zum Roten Platz in Moskau beträgt immerhin 44 km, also unter normalen Bedingungen eine Stunde.
Der erste Halt war in der Nähe der Basilius-Kathedrale von wo wir zum Roten Platz spazierten. Dort finden nicht nur die Aufmärsche der russischen Armee statt, sondern auch verschiedene Musikveranstaltungen und andere Feste, deshalb war auch ein Teil des Platzes abgezäunt. Direkt an den Roten Platz grenzt die Kremlmauer mit dem Leninmausoleum davor, gegenüber das berühmte Kaufhaus GUM. Der Rote Platz erscheint bei Fernsehübertragungen größer als er in Wirklichkeit ist, nämlich nur 330 m lang und 100 m breit!

Anschließend ging die Stadtbesichtigung mit dem Bus weiter und wir kamen zum Aussichtspunkt „Sperlingshügel“ wo man einen Blick auf einen Teil der Stadt machen konnte. Daneben war eine kleine, aber nette Orthodoxe Kirche, die wir auch besichtigten.

Besonders beeindruckte uns die Größe der Stadt mit ihren 14 Millionen Einwohnern und den irrsinnig vielen Plattenbauten sowie die riesigen Wohnhochhäusern aus der Stalinzeit, genannt die sieben Schwestern.

Diese haben eine Höhe von 110 bis 264m und in manchen sind bis zu 700 Wohnungen.

Geschafft von den ersten Eindrücken, kamen wir am Abend in unser Hotel „Ismailovo Delta“, das 1980 zu den Olympischen Sommerspielen eröffnet wurde und 1000 Zimmer hat!

Nach dem Abendessen fuhren noch einige von uns mit der Metro zum Roten Platz, um ihn in voller Beleuchtung zu sehen!

Am nächsten Tag, Montag, holte uns Angela kurz nach 9 Uhr ab und nach der Gepäckverladung in den Bus ging die Stadtführung weiter.

Der Weg führte uns zum Nowodewitschi Kloster (Neujungfrauenkloster), wo Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden und wir nur die Außenanlagen sowie die Christi-Verklärungskirche besichtigen konnten. Die Bemühungen, alles zu erneuern, haben wir auf der ganzen Russlandreise bemerkt.

Anschließend fuhren wir mit dem Bus zum Kreml, dem ältesten Stadtteil Moskaus. Der Kreml ist ein eigener Bezirk im Zentrum der Stadt mit Palästen, Museen, und weiteren Sehenswürdigkeiten, wie der Zarenglocke und der Zarenkanone.

Im Senatspalast ist der Amtssitz von Staatspräsident Wladimir Putin!

Am Kathedralenplatz besuchten wir die drei imposanten Kathedralen mit ihren vergoldeten Zwiebeltürmen. Neben der Erzengel Kathedrale mit einer vier Reihen hohen Ikonenwand in deren Mitte sich das vergoldete Zarentor befindet steht der hohe Glockenturm „Iwan der Große“. Ebenso sind die die Mariä Entschlafens-Kathedrale und die Verkündigungskathedrale reich mit Ikonenwänden und Fresken ausgestattet.





Nach dieser Besichtigung und einem Gruppenfoto vor der Kremlmauer, ging es in den Untergrund von Moskau zur Metro. Angela zeigte uns bei diesem Metrobummel einige der schönsten und eindrucksvollsten Stationen, die wie unterirdische Paläste wirken. Jede zeigt sich in einem anderen Stil. Medaillons mit Gemälden, bunte Glasfenster, Mosaike, Kristallleuchter, da kommt man aus dem Staunen nicht heraus, was da an Prunk geschaffen wurde! Die Metro in Moskau gibt es bereits seit 1935 und sie wird täglich von ca. 300.000 Fahrgästen benutzt.



Bei der Station Komsomolskaya kamen wir wieder ans Tageslicht, wo unser Bus wartete. Mit dem Gepäck gingen wir dann zum Leningradskiy Bahnhof. Dort wurden die Koffer wieder durchleuchtet, bevor wir auf den Bahnsteig zum Schnellzug Sapsan (Wanderfalke) nach St. Petersburg gehen konnten. Im Waggon waren unsere Plätze schon vorreserviert. Beim Einsteigen mussten wir unsere Fahrkarten und wieder den Reisepass samt Migrationscard herzeigen.

Für das Gepäck gab es an beiden Enden des Waggons eigene Abstellbereiche.
Die Abfahrt war pünktlich und es dauerte ziemlich lange, bis wir an die Stadtgrenze von Moskau kamen. Wir konnten im Zug auch WLAN nutzen, den Speisewagen aufsuchen oder uns einen Imbiss besorgen.
Auf der Geschwindigkeitsanzeige konnten wir eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h ablesen! Für die Strecke von ca. 700 km brauchten wir daher nur 3 ¾ Stunden.

Die Waggons sind breiter als bei uns üblich, denn in Russland haben die Geleise eine größere Spurweite.

Als wir am späten Abend bei leichtem Nieselregen in St. Petersburg am „Moskauer“ Bahnhof ankamen, erwartete uns bereits unsere Reiseleiterin Frau Tatjana Sawrasowa. Sie brachte uns gleich mit dem Bus zu unserem Hotel Dostojewski in St. Petersburg.

Am Dienstag begannen wir um 9h früh mit der Stadtrundfahrt, wo wir die ersten Eindrücke von St. Petersburg gewannen. Diese Stadt begeisterte uns besonders mit den schönen Fassaden, den großzügig breiten Prospekten bzw. Straßen und den Kanälen mit schönen Brücken.



St. Petersburg hat auch „nur“ fünf Millionen Einwohner. Wie schon in Moskau, stellten wir fest, dass es überall sehr sauber war.

Da wir dank der guten Einteilung von Tatjana als erstes mit der Besichtigung der Peter-Paul Kathedrale begonnen haben, war es dort noch relativ ruhig. Die Kathedrale im Zentrum der Festung hat eine besonders hohe goldene Turmspitze, auf der ein goldener Engel als Wetterfahne ist.

Mit Marmorsäulen, goldenen Ikonen, Kristalllustern und prächtigen Deckenverzierungen wirkt die Kathedrale besonders hell und freundlich. In ihr befinden sich die Grabstätten der meisten Romanow-Zaren.



Nach der Führung durch die Kathedrale hatten wir Gelegenheit, eine Darbietung von Sängern des Bolschoi Theaters zu genießen. Die schönen, stimmgewaltig vorgetragenen orthodoxen Lieder waren ein besonders eindrucksvolles Erlebnis! Bei der Abfahrt von der Peter-Paulfestung sahen wir unzählige Busse ankommen und riesige Menschenmassen, die zur Kathedrale strömten.

Weiter ging es zum Anlegeplatz der Aurora. Dort konnten in einem Geschäft Andenken erworben werden, wie z.B. die bekannten Matrjoschka Puppen und es gab auch Wodka zu verkosten!

Als nächstes kamen wir zur Smolnyi Kathedrale, eine schöne Barockkirche mit imposanter blau-weißer Fassade, erbaut unter der Leitung von Barockbaumeister Rastrelli. Der schlichte, helle Innenraum dient als Konzert- und Ausstellungsraum. Gottesdienste finden hier nicht mehr statt.

Vom Platz der Künste mit dem Puschkin Denkmal gingen wir zur Auferstehungskirche (Blutskirche) und machten dann eine kleine Mittagspause in verschiedenen Gaststätten entlang des Mojka Kanals.

Am Nachmittag fuhren wir zum Schlossplatz zur Besichtigung der Eremitage, einem der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Sie umfasst mehrere Säle, die an sich schon prachtvolle Kunstwerke sind, und ist ein Teil des Winterpalastes, in dem früher die Russischen Zaren residierten.

Die umfangreiche Gemäldesammlung wurde von Katharina, der Großen angelegt und ständig erweitert.

Leider herrschte auch hier dichtes Gedränge, wo besonders viele Asiaten auffielen, sodass man von manchen Objekten wirklich nur einen kurzen Blick erhaschen konnte. Unsere Führerin war für uns wie ein lebendes Geschichtslexikon mit einem fundierten Kunstwissen.

Der Mittwoch Vormittag stand zur freien Verfügung und eine Gruppe von uns nützte ihn dazu, das Fabergé Museum zu besichtigen. Die eindrucksvolle Sammlung von Fabergés Arbeiten, z.B. die berühmten Ostereier, Geschirr, Döschen usw., ausgestellt in schönen Palasträumen, begeisterte uns.

Da wir den Besichtigungstermin für den Katharinenpalast in Puschkin erst für 18.00 Uhr bekommen hatten, organisierte Tatjana für uns am Nachmittag eine Schifffahrt. Diese Tour führte uns von der Newa in den Fontankakanal mitten durch die Stadt, vorbei an Palästen und Sehenswürdigkeiten. Interessant waren auch so manche kunstvoll gestalteten Brückengeländer.

m Katharinenpalast, der von Katharina der I., als Sommerresidenz errichtet wurde, konnten wir wieder prunkvolle, mit Marmor und Gold ausgestattet Säle mit Gemälden und weiteren Kunstgegenständen bewundern. Der Höhepunkt war natürlich das Bernsteinzimmer, eine detailgetreue Nachbildung des legendären Kunstschatzes. Das Original war ein Geschenk von Preußenkönig Friedrich II. an Zar Peter den Großen, wurde aber erst 200 Jahre später von Zarin Katharina im Palast eingebaut. Im Zweiten Weltkrieg kam es als Kriegsbeute nach Königsberg und ist dann in den Kriegswirren verlorengegangen oder zerstört worden.



Am Donnerstag in der Früh fuhren wir zum Peterhof, der von Peter dem Großen direkt am Finnischen Meerbusen erbauten Residenz. Der Palast sollte nach seiner Vorstellung eine Galaresidenz in der Art von Versailles werden! Richtig fertiggebaut und umgestaltet mit dem heutigen Aussehen wurde dieser Palast erst in der Mitte des 18. Jahrhundert durch Zarin Elisabeth, Baumeister war wieder Restrelli. Die prunkvolle Ausstattung der Räume und der Säle lässt den Reichtum der Zaren nur erahnen.

Um elf Uhr wurden im Garten die Kaskaden, Springbrunnen und Fontänen in Betrieb genommenen, ein beeindruckender Anblick! Sie funktionieren ohne Pumpen, denn sie werden von höher angelegten Süßwasserseen gespeist.

Wir machten dann einen Spaziergang durch den Park bis ans Ufer der Ostsee. Durch einen Hochwasserschutzdamm (Petersburger Damm) wird die Stadt vor Sturmfluten vom Finnischen Meerbusen geschützt. Dieser geht quer durch die Newabucht vorbei am westlichen Teil der Insel Kotin auf der sich die Stadt Kronstadt befindet. Über diesen Damm verläuft ein Teil des Autobahnrings um St. Petersburg.

Am Nachmittag waren wir wieder zurück im Hotel. Die meisten nützten die verbliebene Zeit zu einem gemütlichen Stadtbummel bei Sonnenschein oder zum Einkaufen. Alle, die noch fit genug waren, trafen sich nach dem Abendessen in einem nahen Gasthaus zu einem gemütlichen und lustigen Ausklang.
In beiden Hotels hatten wir beim Frühstück und Abendessen jeweils Buffet, sodass doch jeder etwas Passendes auswählen und satt werden konnte.

Am Freitag, dem Abreisetag, war die Abfahrt zum Flughafen Pulkowo in St. Petersburg um 10.30 festgelegt. Vorher besuchten noch einige aus unserer Gruppe die Kirche gegenüber vom Hotel, andere machten noch einen kurzen Spaziergang in der Umgebung oder zum kleinen Bauernmarkt in der Nähe.

Wir waren schon vorzeitig am Flughafen, denn Checkin und Passkontrolle sowie Personenkontrolle mit Abstimmung der Daten und der Abnahme der Migrationscard nahmen längere Zeit in Anspruch! Es blieb aber dann noch genug Zeit, um Einkäufe im Duty-Free Shop zu tätigen und eine kleine Mahlzeit einzunehmen.

Rückblickend können wir den beiden Guides Angela Lebedewa und Tatjana Sawrasowa für die hervorragende Führung, die gute Einteilung und die eindrucksvollen Erklärungen bzw. das Wissen, das sie uns vermittelt haben, Lob aussprechen! Für uns war es ein interessanter Einblick in eine andere Kultur, obwohl das Land nur knapp drei Flugstunden entfernt ist!

Jedenfalls werden wir die Eindrücke, die wir gewonnen haben, nicht so schnell vergessen!

Text und Bild: Wolfgang Wernhart

 
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